Krieg gegen Amerika

MEMENTO!

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Zweiter Weltkrieg: Krieg gegen Amerika

Seite 3/3:

Die Niederschlagung Hitlers habe Vorrang vor dem Krieg gegen Japan

Inhalt

1. Seite 1 — Krieg gegen Amerika
2. Seite 2 — Auf deutsche U-Boote darf geschossen werden
3. Seite 3 — Die Niederschlagung Hitlers habe Vorrang vor dem Krieg gegen Japan

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"Historiker rätseln bis heute über die Frage, was Hitler zu seinem absurden Schritt bewogen haben mag. Wollte er, wie Alan Bullock vermutet, nach dem Misserfolg im Osten unbedingt ein Zeichen setzen und seine Unbesiegbarkeit demonstrieren? Oder war es ganz schlicht ein Akt des Wahnsinns, wie Sebastian Haffner es nannte? Sollte der Angriff gar, nachdem die Deutschen mit der Vernichtung des "jüdischen Bolschewismus" begonnen hatten, signalisieren, wie entschlossen sie jetzt auch gegen das amerikanische "Finanzjudentum" vorgehen wollten?

Hitlers Biograf Ian Kershaw hingegen macht durchaus rationale Gründe aus. Sobald die USA im Pazifik gebunden waren, so kalkulierte Hitler, konnten die Deutschen ihre U-Boote mit aller Kraft gegen die britischen Nachschublinien einsetzen. "Das war", meint Kershaw, "in Hitlers Augen die Chance, gegen England zu gewinnen. Nach dem Sieg über die Sowjetunion und dem Erringen der Hegemonie über den Kontinent wäre er dann zusammen mit dem japanischen Verbündeten in der Lage gewesen, auch über die USA zu triumphieren. Wahnsinn ja, aber mit Methode." Auch für den Berliner Historiker Michael Wildt liegt hier das Hauptmotiv. "Hitler hatte im Ersten Weltkrieg erlebt, dass die U-Boote der kaiserlichen Marine Großbritannien beinahe in die Knie gezwungen hätten, wären die Amerikaner den Briten nicht zu Hilfe gekommen. Und der Erste Weltkrieg war in vielem der ›Blueprint‹ für Hitlers militärisches Denken."

https://www.zeit.de/2011/50/Kriegserklaerung-1941/seite-3