SPIEGEL-Brief

Sehr geehrter Herr Pascal Alter!

Ich bin ein großer Fan meines Kollegen Philipp Oehmke. Das liegt zum einen daran, dass er einen Journalistentraum lebt: Er ist Korrespondent in New York; zum anderen gelingen ihm ständig hervorragende Texte über Menschen, von denen ich noch nie gehört habe. In dieser Ausgabe ist es der Sohn von John McEnroe. McEnroe war in den Achtzigerjahren der beste Tennisspieler der Welt, verheiratet mit Tatum O'Neal, der bislang jüngsten Oscargewinnerin aller Zeiten. Oehmke beschreibt den Niedergang der perfekten Familie mit Sätzen wie diesem: "Er hat Eichhörnchen mit Steinen beworfen, sie bewegten sich so schön." Schon für diese Geschichte lohnt es sich, den SPIEGEL zu kaufen.

Unserem Magazin wird häufig vorgeworfen, es sei zynisch und arbeite sich ab an den schlechten Nachrichten dieser Welt. Tatsächlich gibt es angesichts brennender Asylunterkünfte in Deutschland derzeit wenig Grund zur Freude. Über die Gewalt gegen Flüchtlinge schreiben wir regelmäßig. In dieser Woche zeigen wir aber auch ein anderes Deutschland, das es genauso gibt: Menschen, die in ihrer Freizeit Flüchtlinge medizinisch behandeln, Schiffbrüchige retten, Fußballer trainieren. Ein freundliches, solidarisches Deutschland - auch darüber berichtet der SPIEGEL.

Die Popularität von Donald Trump ist mir bis heute ein Rätsel geblieben. Reporter Thomas Hüetlin kennt Trump, er hat ihn vor einigen Jahren in dessen Loge zu den US-Open begleitet. Hüetlin erzählt von seinen Erlebnissen mit einem Mann, der sich selbst für eine wertvolle Marke hält - eine wie Apple oder Mercedes. Nicht zuletzt wird eine Frage beantwortet, die Trumps Anhänger für relevant halten: Ist Donald ein guter Liebhaber?

Wer sich dagegen immer schon gefragt hat, wie man Weißbüschelaffen oder Nilflughunde in deutschen Wohnzimmern halten kann, sollte den Artikel von Philip Bethge lesen. Bei ihm habe ich erfahren, wie gefährlich Bunthörnchen-Züchter leben - und dass man selbst Löwen online kaufen kann. Kostenpunkt: 2000 bis 25.000 Euro.

Viel Vergnügen bei der SPIEGEL-Lektüre wünscht Ihnen

Ihr Jonathan Stock
SPIEGEL-Redakteur