Satellitengalaxien: Dunkle Materie im Zwiespalt
"Bislang ist nicht direkt nachgewiesen, dass es diese rätselhafte Substanz überhaupt gibt." So
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Satellitengalaxien: Dunkle Materie im Zwiespalt
Internationales Forscherteam stellt akzeptierte Theorie auf die Probe
Wien (pte024/12.06.2014/13:38) - Die Theorie der "Dunklen Materie", wie von vielen Kosmologen die dominierende Masse im Universum bezeichnet wird, erhält weitere Zweifel. Denn Satellitengalaxien, die die Milchstraße und den Andromeda-Nebel umgeben, zeigen Eigenschaften, dieser der weit akzeptierten Theorie widersprechen. Zu diesem Ergebniss kommt eine aktuelle Erhebung, an der auch der Astrophysiker Gerhard Henser von der Universität Wien http://univie.ac.at mitgearbeitet hat.
"Lambda Cold Dark Matter Model"
Viele unerklärliche dynamische Phänomene werden häufig der Dunklen Materie zugeschoben, dabei gibt es Hensler zufolge nicht unerhebliche Zweifel an deren Existenz: "Bislang ist nicht direkt nachgewiesen, dass es diese rätselhafte Substanz überhaupt gibt." Und selbst wenn es sie gäbe, verdeutlicht der Forscher, würde sie längst nicht alle Abweichungen oder Widersprüche zwischen den Messungen und den theoretischen Vorhersagen beseitigen.
Konkret geht es um das in Wissenschaft zumeist akzeptierte Standardmodell, das sogenannte "Lambda Cold Dark Matter Model" (CDM). Danach sollten Satellitengalaxien, die als massearme Zwerggalaxien große Muttergalaxien wie die Milchstraße und den Andromeda-Nebel umgeben, bestimmte Eigenschaften zeigen. "Die leuchtenden Sternsysteme müssen selbst in CDM eingebettet sein, zu Tausenden weit verteilt und unorganisiert die Muttergalaxien umlaufen", weiß Marcel Pawlowski von der Case Western Reserve University http://case.edu .
Galaxien bewegen sich auf Scheiben
Die neue, unerwartete Erkenntnis des Forschungsteams: Die Satellitengalaxien sind auf riesigen Scheiben konzentriert und bewegen sich darin in die gleiche Richtung, so wie die Planeten die Sonne umkreisen. Um die Milchstraße herum sind die Satellitengalaxien in einer fast polaren, dünnen, sogenannten "Disk of Satellites" angeordnet und bilden mit Sternhaufen und Sternströmen die "Magellansche Ebene", die die Autoren "Vast Polar Structure" nennen. Um Andromeda liegt die Hälfte aller Satelliten in dem "Great Plane of Andromeda".
Die planare Verteilung der Satelliten könnte trotzdem mit dem Standardmodell vereinbar sein. Denn hierbei geht es darum, dass einzelne Strömungen, sogenannte "Streams", aus Dunkler Materie auftreten, die in die Gravitationssenken von Galaxien bis zu Galaxienhaufen einfallen und somit auch aus Gas bestehen und hypothetisch Zwerggalaxien produzieren sollten. Es wird angenommen, dass alle Scheibengalaxien, wie die Milchstraße, auf diese Weise ihre Rotation erhalten haben.
(Ende)
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