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Christoph Fisch |
Tagesleiter / Leitender Redaktor Print & Replika |
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Liebe NZZ-Leserin, lieber NZZ-Leser |
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Letzte Woche wurden der Co-Chef der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen, sowie mehrere seiner Vorgänger, unter ihnen Josef Ackermann, nach einjährigem Prozess freigesprochen. Das Gericht pfiff damit die Staatsanwälte zurück, die bereits eine weitere Razzia in der Bank geplant hatten. «Es ist nichts dran, weder vorne noch hinten noch in der Mitte», kanzelte der Vorsitzende Richter die Vorwürfe gegen die Manager ab. Schon frühere Prozesse gegen prominente Wirtschaftsvertreter hatten mit Schlappen der Ankläger geendet. Unser Wirtschaftskorrespondent in Deutschland, Christoph Eisenring, geht in seinem Leitartikel der Frage nach, ob es ein Muster von Aktivismus deutscher Staatsanwälte gibt. Eisenring blickt auch auf die schweizerische Praxis im strafrechtlichen Umgang mit «ungetreuer Geschäftsführung» – und stellt erstaunliche Unterschiede zu Deutschland fest.
Selbst im Treppenhaus zeigt das Kunstmuseum St. Gallen seit letzten Sommer erlesene Gemälde. Etwa «Thunersee mit Stockhornkette» von Ferdinand Hodler. «Etwas versteckt», findet Ostschweiz-Korrespondent Jörg Krummenacher nach seinem Museumsbesuch letzte Woche. Das Bild ist erwiesenermassen «kontaminiert»: Seinem früheren Eigentümer, einem jüdischen Industriellen, wurde es 1935 entzogen; später wurde er in Auschwitz ermordet. Erben erheben seit Jahren Anspruch auf Restitution des Bildes oder auf eine Geldzahlung. Bisher vergeblich. Eine Bettelaktion des Museums beim Bund hat nun Stadt und Kanton St. Gallen, die das Museum mitfinanzieren, auf den Plan gerufen. Seit gestern hängt der Hodler jedenfalls nicht mehr im Treppenhaus. «Verschämt abgehängt», wie Krummenacher schreibt.
Die AHV hat im vergangenen Jahr eine gute halbe Milliarde Franken mehr ausgegeben als eingenommen. Und schreibt damit das zweite Jahr in Folge roten Zahlen. Diese negative Entwicklung dürfte sich in den kommenden Jahren noch verschärfen, warnt Jérôme Cosandey im Video-Interview mit Wirtschaftsredaktor Michael Ferber. Cosandey, Vorsorge-Spezialist bei der Denkfabrik Avenir Suisse, schlägt drei Gegenmassnahmen vor. Soviel sei verraten: Schmerzlich wären alle drei, und eine würde sogar mit einem Tabu in der Schweiz brechen. |
Was heute wichtig ist |
Donald Trump gewinnt die Vorwahl im US-Gliedstaat Indiana – sein Rivale Ted Cruz steigt aus. Mit dem Sieg ist der Weg zu Trumps Nomination als Präsidentschaftskandidat der republikanischen Partei praktisch frei. Die Mehrheit der Delegiertenstimmen kann er aber erst am Tag der letzten Vorwahl der Republikaner am 7. Juni erreichen. Hillary Clinton verliert in Indiana, liegt im Gesamtrennen der Demokraten aber immer noch weit vor Bernie Sanders.
Hacker haben im vergangenen Januar versucht, den Rüstungsbetrieb Ruag und das Verteidigungsdepartement VBS auszuspionieren. Bundesrat Guy Parmelin bestätigte entsprechende Medieninformationen. Unklar ist, welche Schäden die Angreifer anrichteten.
Die Kämpfe in der syrischen Grossstadt Aleppo eskalieren. Bei neuen Angriffen, bei denen auch ein Spital getroffen wurde, sind 19 Personen ums Leben gekommen. Die Regierung macht Rebellen für den Angriff verantwortlich. In einer Resolution verurteilt der Uno-Sicherheitsrat die Angriffe auf Kliniken scharf und fordert, dass Spitäler in Kriegsgebieten besser geschützt werden müssen.
Die Unternehmenssteuerreform III wird zur Zitterpartie. Die ständerätliche Wirtschaftskommission (WAK) hat sich mit 7 zu 5 Stimmen gegen einen Steuerabzug auf Eigenkapitalzinsen ausgesprochen. Damit stellt sie sich gegen den Vorschlag der nationalrätlichen Wirtschaftskommission. Eine Einigung ist aber noch möglich.
Atlético Madrid zieht in den Champions League-Final ein. Zwar besiegt Bayern München im Rückspiel des Halbfinals die Madrilenen mit 2:1. Wegen der Niederlage im Hinspiel scheiden die Münchner aber aus.
Nach dem Nein zum Vaterschaftsurlaub im Parlament soll die Initiative vors Volk kommen. Die Initianten fordern das Modell 14 plus 4 Wochen. Letztere für die Väter, welche die Tage flexibel beziehen könnten. Die Gewerkschaft Travail Suisse will die Initiative am 24. Mai lancieren. Zum Kommentar |
Was wir im Auge behalten |
Die EU-Kommission entscheidet über die Visa-Pflicht für türkische Bürger. Einen entsprechenden Gesetzesentwurf wird sie am Mittwoch vorschlagen. Die Aufhebung des Visumszwangs ist Teil des Flüchtlingspaktes. Allerdings war die Visumsfreiheit an weitere Bedingungen geknüpft, von denen die Türkei nur einen Teil erfüllt hat. Auch weitere umstrittene Punkte der europäischen Asylpolitik könnten geklärt werden. Update gegen Mittag erwartet
Real Madrid und Manchester City kämpfen um den Einzug in den Final der Champions League. Im Hinspiel hatten sich die beiden Teams in England torlos getrennt. Verfolgen Sie das Spiel im Live-Ticker ab 20.45 Uhr
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Das kranke «Kalifat» In den Reihen der Terrormiliz IS steigt die Zahl der Deserteure – unter ihnen sind viele Syrer. Einige von ihnen haben nun erzählt, warum sie geflohen sind. Zum Artikel |
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Ich wünsche Ihnen einen guten Tag. |
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Christoph Fisch Tagesleiter / Leitender Redaktor Print & Replika |
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