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Date: 2015-03-09 7:01 GMT+01:00
Subject: ots: "Spiegel Online"-Reporter Hasnain Kazim über Hassmails: ...
To: subscription <subscription@presseportal.de>
"Spiegel Online"-Reporter Hasnain Kazim über Hassmails: "Momente, wo
man sich fragt, warum man sich das alles antut"
Frankfurt (ots) - Beschimpft, bepöbelt, bedroht: "Spiegel
Online"-Reporter Hasnain Kazim muss sich täglich gegen rassistische
Anfeindungen wehren. Im Titelinterview des "medium magazins" erzählt
Kazim, wie er und viele andere Kollegen mit nichtdeutschen Namen
damit umgehen. "Es ist Teil meines Jobs, dass ich kritisiert werde,
aber es ist nicht Teil meines Jobs, Morddrohungen zu bekommen und das
unwidersprochen hinzunehmen", sagt er. "Es gibt schon Momente, wo man
sich fragt, warum man sich das alles antut. Gerade, wenn einem die
Leute ihre Mordfantasien schreiben."
Die Boshaftigkeit der Kommentatoren kennt laut Kazim keine
Grenzen. "Mir schrieb kürzlich einer, er würde mich am liebsten in
der Gaskammer sehen oder als Rauch, der aus einem Schornstein
aufsteigt", berichtet Kazim. Nicht erst seit Pegida sei
Alltagsrassismus in Deutschland ein Thema. Ein Tiefpunkt sei mit dem
Erfolg des Sarrazin-Buchs "Deutschland schafft sich ab" erreicht
worden. Eine gewisse Mitschuld gibt Kazim auch der medialen
Berichterstattung: "Ich denke aber, dass auch die Medien selbst oft
über die Stränge geschlagen haben, was den Umgang mit Zuwanderung und
die Darstellung des Islam angeht. Anstatt differenzierter Betrachtung
immer dieses Dunkle, Böse."
Der Istanbul-Korrespondent Kazim will sich nicht unterkriegen
lassen und natürlich weiter publizieren: "Auch die Möglichkeit, mehr
im Redaktionellen zu arbeiten, also ein Stück weit aus der
öffentlichen Wahrnehmung zu verschwinden, ist für mich keine Option,
denn dann würde ich mich verstecken", sagt Kazim im "medium
magazin"-Titelinterview. Seine Strategie: Lernen, die Anfeindungen
auszuhalten und darüber reden. Kazim macht dies als Teil der
Hassmail-Lesungen "Hate Poetry", die deutschlandweit stattfinden.
Mit Sorge betrachtet er die medienfeindliche Stimmung in Teilen
der Gesellschaft: "Wer den Lügenpresse-Vorwurf wie ein Schild vor
sich herträgt, ist für uns vielleicht tatsächlich verloren. Wer sich
nur noch in Nebenöffentlichkeiten wie Facebook oder Twitter bewegt,
ist komplett meinungsgesteuert."
Quelle: "medium magazin" 03/2015, Seiten 16-19
Im "medium magazin" berichten weitere Journalisten mit
Migrationshintergrund wie Dunja Hayali (ZDF) und Mohamed Amjahid
("Tagesspiegel") von alltäglichen Anfeindungen. Das "medium magazin
03/2015" ist ab 10. März für alle Geräte im iKiosk verfügbar:
http://bit.ly/medium-ePaper. Gedruckte Einzelhefte und Probeabos
können über vertrieb@mediummagazin.de geordert werden.
OTS: Medienfachverlag Oberauer GmbH
newsroom: http://www.presseportal.de/pm/66148
newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_66148.rss2
Pressekontakt:
Annette Milz, Chefredakteurin medium magazin, Telefon 069-95297944,
annette.milz@mediummagazin.de
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über die Stränge geschlagen haben, was den Umgang mit Zuwanderung und
die Darstellung des Islam angeht. Anstatt differenzierter Betrachtung
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Der Istanbul-Korrespondent Kazim will sich nicht unterkriegen
lassen und natürlich weiter publizieren: "Auch die Möglichkeit, mehr
im Redaktionellen zu arbeiten, also ein Stück weit aus der
öffentlichen Wahrnehmung zu verschwinden, ist für mich keine Option,
denn dann würde ich mich verstecken", sagt Kazim im "medium
magazin"-Titelinterview. Seine Strategie: Lernen, die Anfeindungen
auszuhalten und darüber reden. Kazim macht dies als Teil der
Hassmail-Lesungen "Hate Poetry", die deutschlandweit stattfinden.
Mit Sorge betrachtet er die medienfeindliche Stimmung in Teilen
der Gesellschaft: "Wer den Lügenpresse-Vorwurf wie ein Schild vor
sich herträgt, ist für uns vielleicht tatsächlich verloren. Wer sich
nur noch in Nebenöffentlichkeiten wie Facebook oder Twitter bewegt,
ist komplett meinungsgesteuert."
Quelle: "medium magazin" 03/2015, Seiten 16-19
Im "medium magazin" berichten weitere Journalisten mit
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