środa, 14 maja 2008

Tat

für Fünffachmord
LINZ/ANSFELDEN/WIEN. Reinhard St. (39) gestand, binnen zwölf Stunden seine Frau, seine Tochter, seine Eltern und seinen Schwiegervater getötet zu haben. Seine beiden Geschwister verschonte er.

„Ich wollte meiner Familie die Schmach ersparen. Ich hatte hohe Schulden", soll St. im Verhör gestanden haben. Die Rede ist von einem Geldbetrag in der Höhe von mehreren 100.000 Euro, die er an der Börse verspekuliert haben soll. Das Geld soll er sich von der Familie ausgeborgt haben.

Tatwaffe neu gekauft

Nach den Taten fuhr der mutmaßliche Mörder laut Polizei „in der Gegend herum", bis er sich am Mittwoch stellte. Die Tatwaffe – eine Axt, die er offenbar extra für die Tat gekauft hatte – wurde in seinem Auto in einem Rucksack hinter dem Rücksitz sichergestellt. Jedem der Opfer soll er mindestens zwei Hiebe gegen Stirn- und Schläfenbereich versetzt haben. Dann deckte er die Leichen mit Bettzeug und Handtüchern zu. Bei seinen toten Eltern Engelbert (72) und Gabriele St. (70) in Ansfelden und dem toten Schwiegervater Heinrich R. (81) in Linz wurde je ein Brief von Reinhard St. gefunden, in dem er sich für seine Taten zu rechtfertigen versuchte.

Im Verhör gab sich Reinhard St. betont sachlich und gab regungslos Antworten. So bekamen die Kriminalisten ein genaues Bild von der Familientragödie, die am Dienstag um 7.30 Uhr begann. Reinhard St. erschlägt in der gemeinsamen Wohnung in der Neue-Welt-Gasse in Hietzing mit einer Axt seine siebenjährige Tochter Natalie und seine 42-jährige Frau Barbara. Die Leiche seiner Tochter, die er in einem kleinen Schrankraum liegen lässt, deckt der Mann zu. Seine Ehefrau lässt er im Badezimmer zurück. Dann fährt er nach Ansfelden: Um 13 Uhr erreicht er das Elternhaus. Bei den beiden Leichen hinterlässt der 39-Jährige einen Entschuldigungs-Brief.

19 Uhr: Der PR-Berater fährt zur etwa 20 Minuten entfernten Wohnung seines verwitweten Schwiegervaters Heinrich und erschlägt den 81-Jährigen beim Öffnen der Türe. Auch hier hinterlässt der Mann einen Abschiedsbrief. Anschließend fährt er ziellos durch die Gegend, kehrt dann nach Wien zurück.

Mittwoch, 3.20 Uhr: Reinhard St. gesteht bei der Polizeiinspektion Hietzing den Mord an seiner Frau und seiner Tochter. Polizisten fahren zum Haus und finden die Leichen der beiden. Auch von den getöteten Eltern und seinem Schwiegervater erzählt der 39-Jährige im Anschluss. Oberösterreichische Kriminalisten fahren zu den Wohnungen und entdecken die übrigen drei Toten.

9.15 Uhr: Der mutmaßliche Fünffachmörder wird in die Kriminaldirektion 1 gebracht und einvernommen. Reinhard St. steht wegen Suizidgefahr unter ständiger Beobachtung.



OÖnachrichten vom 15.05.2008
 
   

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